Die kleine Mila war wieder bei mir, und da sie bald fünf Jahre jung wird, ändert sich auch die Beschäftigung, die ich mir für die süße Maus ausdenken muss. Der PC bietet zwar tolle Anregungen zum Lernen, aber Basteln, Kochen oder Backen sind die Gebiete, wo sie einfach zu Hause ist. Und es ist gut so, denn kreativ zu sein wird in einer Welt der Roboter noch wichtiger, als es je denkbar war. Die Roboter werden vieles besser und präziser erledigen können, als wir Menschen, auch angestrengt, es schaffen würden.
Der Ursprung des Wortes Roboter liegt im tschechischen "robota", was eher eine Zwangsarbeit, als eine freiwillige Schöpfung angedeutet. Der tschechische Schriftsteller, Maler und Zeichner Josef Capek ist der Urheber des Begriffs Roboter, den sein Bruder, Karel Capek1921 in seinem Theaterdrama R.U.R. vor einer negativen Auswirkung der Technik, die außer Kontrolle geraten könnte, warnte. Aber wird die Capeks Idee tatsächlich realistisch und wir vor der künstlichen Intelligenz eine Angst haben müssen? Die Filmindustrie bietet weiterhin ihre Science-Fiction Horrorszenerie, obwohl die Roboter in der Industrie eine große und friedliche Hilfe leisten. Ich persönlich glaube, dass nicht die Roboten, sondern der Mensch selbst sich mit der Einstellung zur Natur, Kreativität und Individualismus mehr zugrunde richten wird, als es eine künstliche Intelligenz überhaupt verstehen würde. Die Fächer wie Musik, Kunst und Sport sind die Elemente, die unsere Schulen immer weiter nach hinten schieben und die Kinder das eigene Erschaffen kaum lernen.
Kreativ zu sein ist wichtig, denn ohne diese schöpferische Tätigkeit würden wir in jeder Art der Entwicklung stehen bleiben. Durch Gruppendenken und Konformismus wird der Mensch vielmehr zu Anpassung und Angleichung verlockt, was die Originalität oder Innovation kaum gestattet. Schon in einem zarten Alter kann die fantasie- und erfinderreiche Fähigkeit des Kindes beobachtet werden. Wie herrlich sich die Kinder in einer anderen Welt versetzen können und dort auch glücklich werden. Auch die kleine Mila ist ein Kind mit viel Fantasie und Vorstellungskraft und ich wünsche ihr, dass sie diese Fähigkeit entwickelt und weiterlebt. Ob es Malen, Musik, Kunst oder Backen sein sollte, das Wichtige ist, dass sie das Gefühl für ihre Einzigartigkeit aufbewahrt. Die Impulse wie Instinkt, Vorstellung oder Vertrauen verleiten sie dann in ein einfallsreiches Leben.
Auch das heutige Rezept kann beweisen, dass die Kreativität glücklich machen kann. Den Teig habe ich am Abend, als die Mila schon träumte, gefertigt und in den Kühlschrank gut verpackt hingelegt. Am nächsten Morgen durfte Mila ihre Brötchen Kreationen kneten und fertig backen. Das Glück, wenn später die Mama und die kleine Schwester Elisa an dem Gebäck genüsslich geknabbert haben, war für die kleine Backkünstlerin riesengroß.
REZEPT
Zutaten:
500 g Mehl
20 g frische Hefe
300 ml warme Milch
1 Eigelb
1 TL Zucker
1 TL Salz
2 EL natives Olivenöl extra
1 Ei
grobes Salz, Kümmel
Zubereitung:
- Zucker und Hefe in 50 ml warmer Milch auflösen und 20 Minuten gehen lassen.
- Mehl und Salz vermischen.
- Alle Zutaten zu einem glatten Teig verarbeiten und in einer Schüssel legen. Gut verschließen und mindestens 8 Stunden (am besten über Nacht) in den Kühlschrank stellen und gehen lassen.
- Teig herausnehmen, durchknetten und in kleine Stücke teilen. Brötchen formen, auf ein Backblech setzen und 20 Minuten gehen lassen.
- Backofen auf 180 Grad vorheizen.
- Ei verquirlen und die Brötchen damit bepinseln. Mit Salz oder Kümmel bestreuen und 15-20 Minuten backen.