Die Mär von grünen und schwarzen Oliven
Gleich zu Beginn möchte ich Eines klar stellen: Oliven unterteilen sich nicht in
grüne und schwarze Sorten. Die Frucht des Olivenbaums wechselt seine Farbe während der Reifung zwar von anfangs hellgrün bis dunkelviolett am Ende der Saison.
Die meisten "schwarzen" Oliven aus dem Supermarkt werden jedoch mit Hilfe künstlicher Stoffe (meist mit E579 bzw. E585) behandelt bzw. gefärbt.
Im Geschmack sind diese geschwärzten Oliven nur die böse Stiefschwester für unseren Gaumen, denn eine reife, dunkle Olive ist im Geschmack völlig anders.
Abgesehen davon gibt es aber rund 1000 Olivensorten, wobei nicht alle zu Olivenöl oder Tafeloliven verarbeitet werden können. Die bekanntesten Sorten in Italien sind Leccino, Frantoio, Coratina, Pendolino, Moraiolo. Die Spanier kultivieren dagegen eher die Sorten Picual, Arbeqiuna und Hojiblanca. Die wohl geläufigsten Sorten aus Griechenland sind Calamata und Koreneiki.
Diese Vielfalt bietet uns eine ungeheure Fülle an Geschmacknuancen im Olivenöl, die sonst nur Weinliebhaber für sich beanspruchen.
So lassen sich neben süßlichen, fruchtigen und bitteren Aromen oftmals auch Tomaten, bittere Mandeln, Artischocken, Äpfel, Kräuter, grüner
Pfeffer, Pinien, Birnen, Eukalyptus und unzählige Aromen mehr mit dem geschulten Gaumen detektieren.